Neubeschaffungen - Was ist sinvoll?

Tasche, Rucksack oder Koffer? AED ja oder nein? Ist eine Trage wirklich notwendig? Dienstkleidung? Warnwesten? Wo einkaufen? Alle diese Fragen und alles Weitere, was mit eurer Ausrüstung zu tun hat, findet hier Platz!

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13.09.2011, 16:17
Hallo Leute,

da dies mein erster Beitrag ist möchte ich mich zu Beginn kurz vorstellen: Meinen Namen seht ihr da links =) und ich lese schon einer Weile hier im Forum mit. Der Grund kommt gleich ;)
Andere Hobbys von mir sind Flugsimulation und die Feuerwehr. Im DRK bin ich seit 2004 (da im JRK). Seit Mitte des Jahres bin ich auch San A/B und in der örtlichen Bereitschaft des DRK. Soviel dazu ;) Achja, ich geh auf die Schule^^ 10 Kl. Gymmi ;)

Jetzt geht's worum es geht:

Ich bin seit geraumer Zeit dabei den SSD an unserer Schule (ca. 600-700 Schüler, hier finden auch oft öffentl. Veranstaltungen statt) wieder aufleben zu lassen. Nach einigen Rückschlägen, wie zum Beispiel RD steht vor der Tür und ich wurde nicht informiert, oder dass trotz mehrerer Anfragen nach einem halben Jahr immer noch kein Material nachbestellt war, auch unser Sanraum wurde öfters mal mt dem Abstellraum verwechselt. habe ich mich für einen kompletten Neustart entschieden.
Nun geht's seit diesem Schuljahr mit diesem Neustart richtig los. Ich hab auch schon das OK der Schulleitung und einige Mitstreiter aus dem JRK (6 Leute, alle nicht erst seit gestern dabei sind, engagiert und mit Ahnung von der Sache). Außerdem habe ich mit den ehemaligen Organisatoren des SSD, die die Schule mittlerweile verlassen haben, geredet. Und mit dem, was ich hier lesen konnte, habe ich ein Konzept für den SSD aufgestellt und der Schulleitung vorgelgt. Unser Direx war insoweit begeistert und würde diese Sache auch gern unterstützen. Ein Termin für die Lehrerinformation auf einer Gesamtlehrerkonferenz steht auch schon. Die Schüler werden dann über unsere USV informiert. Soweit, so gut.

Nun stehe ich vor dem "Problem": Was brauche ich überhaupt alles für einen SSD dieser Größe? Was ist sinnvoll angeschafft zu werden?

Erstmal Bestandsaufnahme:
- Einen Sanraum mit 1 Liege, Tisch und Stühlen und 2 Schränken. Sowie einen zweiten Sanraum mit 2 Liegen, hier werden vom Sekretariat die "mir gehts nicht so gut ich würd mich gern mal hinlegen"-Schüler gelagert ;)
- 2 KatS-Tragen
- Diese kleine SSD-tasche
- Alukoffer
- RR + Stethoskop
- das übliche Verbandszeug, Samplint etc. (was ja siehe oben erwähnt langsam knapp wird bzw. schon seit dem Mittelalter verfallen ist)

Ansonsten ist eben nicht viel da. Deswegen hab ich hier mal eine Liste von Ideen und ich würde euch mal bitten aus euren Erfahrungen heraus die als Sinnvoll, braucht ihr zweimal oder völligen Mist abzustempeln und zu ergänzen.

- AED (Insoweit Zustimmung, dass sie die Schulleitung da mal umhören will und das für sinnvoll hält)
- Beatmungsbeutel
- Pulsoxi
- Stifnek
- BZ
- Sauerstoff und alles was dazu gehört
- Tuben
- Absaugung

So, ich hoffe ich habe euch nicht zu sehr überrumpelt und würde mich sehr über eure Antworten freuen =)

Grüße
Toni

€DIT: Bevor es kommt, natürlich habe ich "FAQ Ausrüstung und Material" gelesen, mich würde aber eben eure Sicht interessieren und was ihr eurer nach, besonders in Betracht auf die Größe der Schule, als sinnvoll sehen würdet.
Zuletzt geändert von Toni Jahn am 13.09.2011, 16:22, insgesamt 1-mal geändert.

13.09.2011, 16:36
Also, erstmal herzlich willkommen, allerdings gibt es in diesem Forum einen Vorstellungsbereich, der dir nun, da du registriert bist auch offensteht....

Zu deiner Liste:

Welche Sorte Tuben?
AED halte ich für sehr sinnvoll,
anders sieht es mit BZ aus, unsere Schule hat dieses letztes Jahr beispielsweise überhaupt nicht eingesetzt (1400 Schüler)
Stiffneck halte ich für sehr sinnvoll
bei entsprechender Ausbildung und Erfahrung kann die Kombi O2, Absaugung, Tuben und Pulsoxi meiner Meinung nach sinnvoll sein, allerdings wäre das meiner Meinung anch schon fast zu viel für so eine kleine Schule.

Viiiiiiiel wichtiger als diese Sachen (Einsatzzahl kleiner 3 im Jahr) sind Sachen wie Verbandsmaterial, Kühlpacks, Nierenschalen oder ähnliches, Gläser/Pappbecher für Wasser, WSV für Kinder (je nach Publikum) und Wärmflaschen....
Mein Verein: DLRG
Meine Ausbildung: Sanitäter und Wasserretter

13.09.2011, 16:58
Original von Zeuschen
Also, erstmal herzlich willkommen, allerdings gibt es in diesem Forum einen Vorstellungsbereich, der dir nun, da du registriert bist auch offensteht....


Roger =)
Original von Zeuschen
Welche Sorte Tuben?

Mehr als Guedel wäre wohl zu übertrieben, oder?

Original von Zeuschen
anders sieht es mit BZ aus, unsere Schule hat dieses letztes Jahr beispielsweise überhaupt nicht eingesetzt (1400 Schüler)

Danke dafür, noch andere Meinungen dazu?

Original von Zeuschen
bei entsprechender Ausbildung und Erfahrung kann die Kombi O2, Absaugung, Tuben und Pulsoxi meiner Meinung nach sinnvoll sein, allerdings wäre das meiner Meinung anch schon fast zu viel für so eine kleine Schule.

Das schien mir auch etwas fragwürdig für diese Größe, weswegen ich da gern noch mal einige Menungen mehr hören würde =)

Original von Zeuschen
Viiiiiiiel wichtiger als diese Sachen (Einsatzzahl kleiner 3 im Jahr) sind Sachen wie Verbandsmaterial, Kühlpacks, Nierenschalen oder ähnliches, Gläser/Pappbecher für Wasser, WSV für Kinder (je nach Publikum) und Wärmflaschen....

Wie bereits geschrieben: Das ist mir ganz klar und ist größenteils auch vorhanden, bzw. steht auch ganz fest auf der Liste zum Nachbestellen, ich wolllte eben genau diese Themen wissen, die ich aufgeführt habe ;)

Grüße
Toni

13.09.2011, 17:03
Ich würde in Sachen Tuben und Sauerstoff eigentlich eher zurückhaltend sein - das bringt der RD in der Regel schnell genug mit ;).

Was ich noch ergänzen würde:
- Zahnrettungsboxen
- Fieberthermometer mit Hygienehüllen (sind so Einmaldinger)
- Kamillentee und Wasserkocher (hilft gelegentlich Wunder)
- genügend Kühlpacks (falls es die nicht eh schon gibt)

lg Caro
Caro, 28, Lehrerin.
13.09.2011, 17:25
Hallo und herzlich willkommen, Toni Jahn!

Ich werde mich mal zu den einzelnen Punkten äußern:

Original von Toni Jahn
- AED (Insoweit Zustimmung, dass sie die Schulleitung da mal umhören will und das für sinnvoll hält)


Sofern das Geld für die Anschaffung (und auch den regelmäßigen Ersatz von Klebeelektroden und Akkus/Batterien) vorhanden ist, befürworte ich die Anschaffung eines AED. Zum Einsatz kommen würde dieser vermutlich eher bei Erwachsenen (Lehrer, Hausmeister, Eltern, ...), trotzdem solltet ihr dann über die Anschaffung spezieller Kinderelektroden nachdenken.
Am besten ist es, wenn ihr den AED so unterbringt, dass er auch außerhalb der Schulzeit für jeden erreichbar ist, z.B. in einem speziellen Kasten außen am Schulgebäude.

Original von Toni Jahn
- Beatmungsbeutel


Unter der Prämisse, dass ihr am Umgang mit dem Beatmungsbeutel ausgebildet seid, und diesen auch wirklich beherrscht*, ist auch das sicher eine sinnvolle Anschaffung. Als Ergänzung würde ich zusätzlich eine Taschenmaske wie beispielsweise die Leardal PocketMask vorschlagen, da diese wesentlich sicherer anzuwenden ist.
Im Großen und Ganzen ist aber die Wahrscheinlichkeit recht gering, dass ihr in der Schule einen defibrillieren und beatmen müsst...

Original von Toni Jahn
- Pulsoxi


Ein Pulsoxy zähle ich zu den Dingen, die zwar "nice to have", aber nicht zwingend erforderlich sind. Anders ist das, wenn ihr auch Sauerstoff vorhaltet, da nach neuesten Richtlinien bei einigen Krankheitsbildern wie z.B. Herzinfarkten die Sauerstoffgabe von der Sättigung abhängig gemacht wird.

Original von Toni Jahn
- Stifnek


Ein Stifneck oder ein anderer HWS-Immobilisationskragen ist definitiv sinnvoll, da die Immobilisation der HWS zu den wichtigsten Maßnahmen bei einem Traumapatienten (z.B. Sturz vom Baum oder von der Leiter, Sturz im Sportunterricht) zählt. Achtet darauf, dass ihr einen verstellbaren kauft, dann müsst ihr nicht in jeder Größe einen vorhalten.

Original von Toni Jahn
- BZ


Über das Thema BZ-Messung im SSD wurde hier schon umfangreich diskutiert. Meiner Meinung nach ist auch das sinnvoll um einfach mal einen niedrigen BZ bei dem Mädchen, dem komisch ist, weil sie den ganzen Morgen noch nichts gegessen hat, feststellen zu können. Die Alternative heißt ihr auf gut Glück Traubenzucker zu geben, und zu warten ob es davon besser wird. Dann doch lieber gezielte Diagnose und Therapie.
(Ja, ich weiß, jetzt habe ich Jehova gesagt.)

Original von Toni Jahn
- Sauerstoff und alles was dazu gehört


Wenn das Geld dafür da ist: Warum nicht?
Auf der anderen Seite wird ein Patient meistens auch mal mit dem 21%-Sauerstoffanteil in der Raumluft klarkommen, bis der RD da ist. Denkt daran, dass auch die Sauerstoffflasche, der Druckminderer etc. regelmäßig überprüft und gewartet werden müssen und dadurch Kosten entstehen.

Original von Toni Jahn
- Tuben


Tuben? Endotrachealtuben fallen komplett heraus, da wohl von euch niemand intubieren darf.
Was evtl. möglich wäre, sind je nach eurem Ausbildungsstand*
- Guedeltuben
- Wendltuben (die leider immer mehr in Vergessenheit geraten)
- Larynxtuben

Original von Toni Jahn
- Absaugung


Definitiv und absolut sinnvoll. Gerade wenn ihr auch einen Beatmungsbeutel vorhaltet, da bei einer Maskenbeatmung immer die Gefahr einer Magenüberblähung mit entsprechenden Konsequenzen besteht.

HTH

Buschi

PS: Eine Ergänzung habe ich auch noch: Denkt mal darüber nach, als Alternative zu Nierenschalen so genannte SicSacs anzuschaffen. Damit habe ich in der Klinik und Präklinik sehr gute Erfahrungen gemacht.
--> http://www.idealo.de/preisvergleich/OffersOfProduct/718757_-sicsac-spuckbeutel-50-stk-hartmann-healthcare.html

13.09.2011, 18:33
Ich schließe mich im Wesentlichen meinen Vorrednern an, nur noch ein paar Ergänzungen:

AED: Kinder-Elektroden dürfte bei den meisten Geräten nicht nötig sein, da die Grenze meist bei 8 Jahren (aus Kopf heraus) liegt, und Schüler auf einem Gymi älter sind.

Zahnrettungsbox: Meiner Meinung nach sind die zu teuer und zu kurz haltbar, Zähne überleben in einem sauberen Gefäß mit etwas Spucke fast genauso gut.

Ansonsten würde ich anfangs zurückhaltend sein, bzw. wenn du Kontakt zu ehemaligen SSD-lern hast, erkundige dich doch bei ihnen welche Einsätze es an eurer Schule desöfteren gibt/gegeben hat.
Und achte doch einfach mal darauf, wie lang der RD zu euch braucht, dann kannst auch leichter urteilen, ob Sauerstoff z.B. sinnvoll ist.
Mitglied bei *dem* BRK und bei den Brandpatschen

13.09.2011, 19:36
Okee Leute,

Dann möchte ich mich schonmal für die ersten Eindrücke bedanken =)

Wie gesagt, das waren erstmal alles Gedanken die ich den Raum geworfen habe. Alles was "Beatmungszeug" ist macht vorerst keinen Sinn, RD ist nicht mal nen Kilometer entfernt.
Stifneck wäre durchaus Sinnvoll, solche Sachen wie Kühlpacks sind vorhanden, und was Tee usw. betrifft haben wir ne sehr freundliche Zusammenarbeit mit den Sekretariart ;D

Die Sache mit AED außen anbringen ist schwierig, da das Schulgelände wird außerhalb der Öffnungszeiten abgeschlossen und ist umzäunt.

Wie ich auch schon mitbekommen habe ist BZ so ne "Streitsache" hier :D

Zur Sache Zahnrettungsbox, gibts da noch Meinungen?

Ist schön auch von dieser Seite noch einen Inpud zu erfahren. Danke euch =)

Grüße
Toni

13.09.2011, 20:43
Also auch ich kann mich meinen Vorrednern soweit anschließen.

In Sachen BZ bin ich eig. in Befürworter, hier müsst ihr nach Ausbildungsstand, Häufigkeit der Anwendung und Rückendeckung der Schulleitung in der Hinsicht entscheiden, ob ihr euch das zulegen wollt.

Zu der Zahnrettungsbox: wir halten diese auch vor (eher auf Anreiz unseres Lehrers). Diese halten leider nur 2 Jahre oder so und es ist eben fraglich, ob ihr diese wirklich in dieser Zeit nutzt, falls nicht ist das ganz schön viel rausgeschmissenes Geld. Wir haben sie bisher immer verbraucht (auch wenn das letzte mal 1 Monat vor Ablaufdatum... ;) ) und die Eltern waren sehr erfreut darüber, wir haben aber auch doppelt soviele Schüler wie ihr. Über den tatsächlichen Nutzen kann ich allerdings nichts sagen.
meine ich ... RA-Azubi ... Ex-SSDler am WEG Büdingen; Feuerwehrler bei der örtlichen FF; Mitglied beim MHD und dort bei SanDiensten, Fahrzeugpflege, im KatS und als Gruppenleiter bei der Jugend dabei; 18 Jahre

13.09.2011, 21:33
Zum Thema Zahnrettungsbox gibt es einen recht aktuellen Artikel im Deutschen Ärzteblatt (nein, ich hab das nicht aboniert - landet seltsamerweise ständig bei meinem Freund im Briefkasten ;) ), den ich euch hier mal verlinken möchte:

http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=heft&id=102644

Da Medizinerdeutsch nicht das einfachste ist (Don und Markus sehen das vermutlich anders ;) ) hier mal die wichtigste Aussage zitiert:

Die Zahnrettungsbox enthält Nährmedien und Puffer, um die Zellen über einen Zeitraum bis zu 24 Stunden am Leben zu erhalten. Außerdem ist darin noch ein Farbindikator enthalten, der sich beim Absinken des pH-Wertes von rosa nach gelb verfärbt. Das Medium in der ungeöffneten Box ist mindestens 3 Jahre haltbar, sollte aber nicht über 40° C erwärmt werden. Allerdings kann auch das Einbringen des Zahnes in kühlschrankkalte Lösungen die Prognose für den Zahnerhalt verschlechtern.

Als weniger optimale Alternative kann der Zahn auch in Milch (vorzugsweise H-Milch) gelagert werden. Nur in allergrößter Not kann Kochsalzlösung oder Speichel im Mund des Patienten zur Lagerung genutzt werden. Dieses Vorgehen führt aber innerhalb einer Stunde zum Zelltod auf der Wurzeloberfläche.

Keinesfalls empfiehlt sich eine trockene Lagerung oder die Lagerung in Leitungswasser (15). Wird ein Zahn in einer Zahnrettungsbox gelagert, so kann der Zahn nach notwendiger Erstversorgung durch die Notfalleinrichtung immer noch bis zu 24 Stunden plan- und aufschiebbar durch einen zahnärztlichen Kollegen (beispielsweise Fachzahnarzt für Oralchirurgie oder Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie) replantiert werden.


Etwas weiter oben im Text wird übrigens auch eine ausdrückliche Empfehlung für das Vorhalten von Zahnrettungsboxen in Kindergärten und Schulen ausgesprochen ;)

lg Caro
Caro, 28, Lehrerin.

13.09.2011, 21:53
Also: O-Ton von der Zahnmedizin eines Universitätsklinikums im hohen Norden:

Zahnrettungsboxen sind herausgeschmissenes Geld. Die Lagerung des Zahns (der sich oft sowieso nicht mehr verwenden lässt) in H- oder Vollmilch ist genau so effektiv und wesentlich kostengünstiger.

Das Geld würde ich lieber für andere Investitionen sparen.

Ganz ehrlich: Wie oft haut sich bei euch jemand die Zähne raus?
Zuletzt geändert von Hajo Behrendt am 13.09.2011, 21:55, insgesamt 2-mal geändert.
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

13.09.2011, 21:59
Zu den von dir genannten Sachen:
Statt eines Beatmungsbeutels würde ich auf eine Pocketmask zurückgreifen, da diese einfacher zu bedienen ist. Außerdem nimmt sie deutlich weniger Platz weg.

BZ finde ich persönlich nicht sinnvoll. Wenn der Patient den ganzen Tag nix gefuttert hat, dann ist es wahrscheinlich, dass er unterzuckert ist und ich gebe ihm ein Traubenzucker. Wenn es hilft, dann bin ich glücklich.
Wenn es nicht hilft, hole ich in der Regel entweder die Eltern mit dem Hinweis, doch einen Arzt aufzusuchen, oder halt den Rettungsdienst, der dann immernoch messen kann.
Ich hätte, wenn ich ein Gerät gehabt hätte, in meiner sechsjährigen SSD-Zeit nur 1-2mal den BZ gemessen.

Einen Stifneck finde ich dann schonwieder sehr sinnvoll, den habe ich auch schon oft in der Schule angelegt, mindestens einmal oder zweimal im Jahr.

Pulsoxi ist so ne Sache, ich sehe ja wenn der blau im Gesicht ist und ohne Sauerstoff bringt dir das Pulsoxi jetzt auch nicht so viel, wie schon erwähnt.
Sauerstoff würde ich in der Schule mit als letztes anschaffen, da es recht teuer ist, man auf sowas eingewiesen werden sollte und halt die laufenden Kosten wegen Prüfung und Befüllung entstehen.

Wenn der Rettungsdienst direkt um die Ecke ist, würde ich auch über die Tuben nochmal nachdenken, da tut es oft auch das Überstrecken des Kopfes.

Ne Absauge finde ich jetzt auch nicht sooo wichtig, da kann man den Patienten auch kurz zur Seite drehen und manuell ausräumen, mehr als den Mund-Rachen-Raum darfst du ja eh nicht absaugen.

Zum AED: Besser eins haben und keins brauchen als eins brauchen und keins haben. Kostet halt recht viel und hat laufende Kosten, kann aber effektiv Leben retten. Wenn man also das Geld hat, warum nicht.

Die angesprochene Dentosafe-Box hat bei uns übrigends jetzt jede Schule von der Stadt spendiert bekommen, jeweils eine für die Schule selbst und nochmal eine pro Sporthalle.

Edit:
@ Hajo: Wir hatten schon mehr ausgeschlagene Zähne als Reanimationen. (In den letzten 6 Jahren 5:0), also ist die Wahrscheinlichkeit, eine Zahnrettungsbox zu brauchen, höher, also die, einen Ambubeutel zu nutzen...
Zuletzt geändert von LevSani am 13.09.2011, 22:02, insgesamt 1-mal geändert.
Ich bin als Rettungsschwimmer geboren, mit Wasser gestillt und aufgezogen! Hurra!:P

leverkusen.dlrg.de
www.drk-lev.de

13.09.2011, 22:05
Also bei uns hätte man sie in über 5 Jahren nicht gebraucht, und selbst wenn ich nur eine Haltbarkeit von 1 h außerhalb der Box ansetze, reicht dies in unserer Gegend um zum nächsten Zahnarzt zu kommen.

Oder hat denn schon irgendwer eine Zahnrettungsbox auf einem RTW gesehen?

Für den Vergleich Zahnbox vs. Beutel bei uns:
0:0,5 (Beinahe-Einsatz)
Zuletzt geändert von Max am 13.09.2011, 22:08, insgesamt 1-mal geändert.
Mitglied bei *dem* BRK und bei den Brandpatschen

14.09.2011, 07:37
Original von Max
Also bei uns hätte man sie in über 5 Jahren nicht gebraucht, und selbst wenn ich nur eine Haltbarkeit von 1 h außerhalb der Box ansetze, reicht dies in unserer Gegend um zum nächsten Zahnarzt zu kommen.


Die Stunde mag reichen, wenn die einzige Verletzung der ausgeschlagene Zahn ist. Ansonsten gehts häufig primär um die anderen Verletzungen und erst sekundär um den ausgeschlagenen Zahn - ist doch nett, wenn der dann auch nach mehreren Stunden noch brauchbar ist.

In der Zeit, wo mein SSD wirklich aktiv war (ca 1 Jahr) haben wir das Ding zweimal gebraucht und beide Patienten gingen erst in die normale Chirurgie und dann in die 30 km entfernte Zahnklinik. Da wird das mit der Stunde schon knapp.
Caro, 28, Lehrerin.

14.09.2011, 09:55
Persönlich finde ich das Vorhalten einer sog. Zahn-Box für sinnvoll. Wie schon angesprochen, ausgeschlagen ist schnell einer und oft einhergehend mit weiteren Verletzungen. So eine Zahn-Box kostet in etwa 15€.

Das Vorhalten von einem Beatmungsbeutel ist in meinen Augen nicht falsch. Persönlich sehe ich keine großen Probleme bei der Handhabung. Man sollte es durchaus hin und wieder üben.
Guedeltuben oder gar Larynx-Tuben sind eine gute Sache, aber in hinblick auf die geringe Einsatzwahrscheinlichkeit ein hoher Kostenfaktor.

Immobilisationsmaterial sollte in meinen Augen auch vorgehalten werden. Splint-Schienen und Halskrausen. Bei den Halskrausen gibt es mittlerweile auch Modelle, die für Kinder, Jugendliche und Erwachsene passen.

Ansonsten würde ich mich auf das wesentliche beziehen. Sprich ausreichend Verbandmaterial, auch für Verbrennungen, Coolpacks (ausreichend), RR, Stethoskop, Fieberthermometer.

Einen AED anzuschaffen ist im Grunde keine schlechte Idee. Man muß aber auch sehen, wie schon geschrieben wurde, die laufenden Kosten für den Unterhalt. O2 und Pulsoxy, BZ-Gerät sind jetzt in meinen Augen Sachen, die nicht unbedingt vorgehalten werden müssten.

Im Grunde geht es im SSD um Versorgungen von "Klein"-Wunden bzw. die Erstversorgung/Überbrückung der Zeit bis zum Eintreffen des RD bei größeren Verletzungen/Geschehnissen.

Man kann sich ja mal eine Liste machen, was man gerne haben möchte an Materialien und dazu die laufenden Kosten. Gegenüber kann man dann in Betracht ziehen, wie die Wahrscheinlichkeit ist, diese Materialien einsetzen zu müssen.

Sehr zu empfehlen ist, möglichst viele Materialien als Einmalprodukt anzuschaffen.
Wir werden aus den schönsten Träumen gerissen,
um so manchen Alptraum zu erleben.

Tauchen - Klettern - Geocaching - Feuerwehr

14.09.2011, 12:04
Gibt's die Zahnrettungsboxen eigentlich auch in Krankenhäusern? Ich habe dort noch nie welche gesehen, und als SSD etwas vorzuhalten was weder im SanD, RD oder KH gängig halte ich für nicht unbedingt nötig.
Mitglied bei *dem* BRK und bei den Brandpatschen

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