Original von Hajo Behrendt
(Herkömmliche) Uhren haben im Sanitäts- und Rettungsdienst definitiv nichts zu suchen.
Zum einen besteht Verletzungsgefahr, wenn z.B. Patienten umgelagert werden (oder ihr irgendwo hängenbleibt), ferner sollte sich eine desinfizierende Reinigung bei vielen Modellen als schwer darstellbar herausstellen.
Also meine alte Uhr bestand aus Edelstahl und Glas...die aktuelle aus Titan und Glas, beide sind Spritzwassergeschützt und haben bisherige Desinfektionen ohne Spuren überstanden.
Original von Hajo Behrendt
Auch fraglich: Wer haftet bei Beschädigung der (privaten) Uhr?
Im Zweifelsfall ich selbst - aber das tue ich auch, wenn mein 80 Euro teurer Kugelschreiber kaputtgeht, den ich aber unbedingt nutzen wollte.
Original von Hajo Behrendt
Zu welchem Zweck benötige ich im Rettungs- und Sanitätsdienst die sekundengenaue Uhrzeit?
Zum einen hat jeder von uns mindestens ein Mobiltelefon oder Meldeempfänger mit Uhrzeitanzeige dabei, zum anderen ist (hoffentlich) in jedem Rettungsmittel und Sanitätsraum eine Uhr mit Sekundenanzeige vorhanden, oder? Wenn nicht: Gibt es auch im Ein-Euro-Laden...
Und die Plastikuhr aus dem Eineuroladen hält der Desinfektion besser stand als eine Edelstahluhr?
"mindestens ein Mobiltelefon" - also ich weigere mich strikt mehr als eins mitzunehmen...;-) Vergesse es nachts aber auch ganz gerne mal an der Ladung. Und das, was ich sonst an mein Ohr halte, hat während eines Patientenkontakts nun wirklich nichts in meiner Hand zu suchen.
Original von Hajo Behrendt
Wozu braucht man sonst noch eine Uhr? Zum Puls auszählen?
Dafür haben wir doch wohl Pulsoximeter, die uns da viel Arbeit und Rechnerei abnehmen. Bei den meisten Patienten funktionieren die zuverlässig.
Und wenn ich einen Patienten habe, der so kritisch ist, dass keine periphere Durchblutung mehr da ist, habe ich wichtigeres zu tun, als in aller Ruhe den Puls auszuzählen. Da reicht ein grober Überblick.
Jeder SanHelfer sollte schon im Gefühl haben, ob der Puls nun bei 40 oder 160 liegt (den Sekundentakt (60/min-1) kennen wir doch alle und können zumindest einen groben Abgleich machen).
Was für eine tolle Einstellung. Woher soll der SanHelfer dieses Gefühl denn haben, wenn er es nie selber auszählt? Und dann auch noch nervös ist? (Abgesehen davon, dass du gerade "60//min" haben möchtest...)
Woher weiß er, dass der Puls rhythmisch/arrhythmisch und von welcher Qualität er ist, wenn er nur das Pulsoxi arbeiten lässt? Dann kann das arme Gerät auch keine zuverlässigen Zahlen auswerfen.
Woher bekommt er die weiteren wichtigen Infos, die er so nebenbei aufnimmt wie Erwärmung/Abkühlung der Haut, Zittern und dem nicht zu unterschätzenden psychologischen Effekt "es kümmert sich wer um mich und es ist nicht nur die Maschine"?
Ich bin kein Fan von reiner Gerätemedizin, denn gewisse Dinge (und dazu zählt auch das Multiplizieren mit 4) sollte man einfach können.
Original von Hajo Behrendt
Ich habe noch nie eine Uhr gebraucht, daher kann ich nur empfehlen, auf diese zu verzichten.
Es gibt einfach Menschen, die nicht ohne Uhr leben können oder wollen.
Original von Hajo Behrendt
Alles, was ihr in der PSA braucht: Ein Kuli und vllt. zwei Paar Handschuhe...
Dafür gibt es glaube ich ein anderes Thema...
LSM 199?, EHK 2002 ... ;-)