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23.11.2013, 10:22
Hallo!
Am Donnerstag kam unsere Bestellung an. Darin enthalten waren unter anderem der Beatmungsbeutel und 3 Masken. Bei der Bestellung haben wir leider nur auf den Preis geschaut, deshalb wurde es ein Noname Beatmungsbeutel für 10,99€. Der Übergang von dem Weichplastik (Beutel) zum Hartplastik (die Seite zur Maske) ist nur an einer Seite "gefasst" worden. Das heißt, dass beim zusammendrücken die Luft spürbar aus dem Leck entweicht. Den Versandhandel haben wir schon kontaktiert, dieser bietet uns einen kostenlosen Austausch an. Weil wohl die ganze Charge Mängel aufweist dürfen nun zwischen Markenprodukten wählen. Zur Auswahl stehen daher:
-Laerdal The Bag II
-Ambu Spur II
Klar sind das beide "nur" Einmalbeatmungsbeutel, aber sie weisen auch Unterschiede auf. Ich würde gerne wissen, mit welchen Beutel man am besten arbeiten kann. Wie sind da eure Erfahrungen? Welche Handschlaufe ist eurer Meinung nach besser?
LG Andreas
Zuletzt geändert von
andreas am 23.11.2013, 10:22, insgesamt 1-mal geändert.
23.11.2013, 12:44
Der Spur taugt was, zun anderen kann ich nix sagen.
23.11.2013, 17:18
Wir nutzen im Rettungsdienst dem Ambu Spur. Ich kann damit gut arbeiten, vertrete aber (nach wie vor) die Auffassung, dass Helfer, die nur selten mit solchem Material arbeiten, eigentlich das beste (Mehrweg-)Modell an die Hand bekommen sollten, um die Anwendungsrisiken zu minimieren (Mageninsufflation durch zu hohen Beatmungsdruck etc.).
23.11.2013, 17:56
So kann man auch argumentieren. Aber dafür, dass der Beutel in 10 Jahren vermutlich nicht benutzt wird, sind 13 Euro eine deutlich geringere Investition als 300. Das gesparte Geld kann man dann in einen LT investieren.
23.11.2013, 22:53
Original von Hajo Behrendt
das beste (Mehrweg-)Modell an die Hand bekommen sollten, um die Anwendungsrisiken zu minimieren (Mageninsufflation durch zu hohen Beatmungsdruck etc.).
Das musst du mir jetzt erklären
Inwiefern vermindern teurere Beatmungsbeutel das Risiko mit zu hohem Druck zu beatmen?
24.11.2013, 02:51
Danke @sam112, das wollte ich auch gerade fragen^^
Der Ambu Spur 2 ist aktuell überall vertreten ( Klinik, RD, ITW und bei uns im Sandienst und Ausbildung ) und finde ihn absolut in Ordnung. Haben auch Mark IV auf der Tasche, Unterschied sind letztendlich die Masken und das angenehmere Gefühl in der Hand, einen 350.- euro Beutel zu benutzen.
Aufgrund der weiten Verbreitung und der anständigen Verarbeitung ( und auch inklusiv Zubehör wie Reservoir Beutel und Möglichkeit ein passendes Einweg Peep Ventil anzuschließen ) kann ich persönlich den Spur II nur empfehlen.
Unterm Strich soll das Ding dicht sein und Luft in den Patienten Blasen. Wieviel und wie, liegt beim Anwender. Denke die Unterschiede sind minimal und bestehen nur aus optischen Unterschieden wie Farbe und ein anderes Brand auf dem Beutel ^^
Lg
Zuletzt geändert von
SB am 24.11.2013, 03:25, insgesamt 1-mal geändert.
24.11.2013, 08:18
In der Theorie ist das Material des Ambu Mark IV so weich, dass man davon abgehalten wird, einen zu hohen Beatmungsdruck anzuwenden.
Siehe Herstellerseite:
Mark IV
Eigenschaften
Auch bei der Entwicklung des Mark IV wurde besonderer Wert auf das bewährte Doppelkammerprinzip (Innenkörper mit elastischer Außenhülle) gelegt. Dies ermöglicht dem Anwender den Beatmungsdruck zu fühlen, was die Beatmung sicherer macht. Durch diese integrierte Druckbegrenzung kann der Anwender leicht und sicher erkennen, ob die Atemwege frei sind.
Man kann sich das so vorstellen wie ein nicht zu fest aufgeblasener Luftballon. Dieser ist in sich so weich, dass er bei zu hohem Druck einfach "ausweicht".
In der Theorie bringt also der hochwertige Beutel tatsächlich ein verringertes Risiko mit zu hohem Druck zu beatmen. Ob dies aber bei einem an sich sehr seltenen Ereignis einen 20fachen Preis rechtfertigt, muss der Kassenwart des SSD entscheiden.
24.11.2013, 08:34
Der Mark IV ist ja inzwischen auch nicht mehr so teuer. Neu wird er im Angebot inzwischen ab ca. 180 Euro zzgl. MWSt. gehandelt, manchmal kreigt man ihn sogar schon für 150 Teuro.
Durch die Umstellung auf Einmalprodukte sind zudem auf dem Markt viele gute Beutel (Mark III / IV oder Combibag) freigeworden, die nun nach und nach bei ebay auftauchen. Ich habe da neulich einen gebrauchten Mark IV für 45 Euro erworben.
Da lohnt es sich auch mal zu gucken, sofern man das irgendwie abgerechnet bekommt. ebay ist halt doch immer etwas schwierig...
24.11.2013, 11:22
Original von Don Spekulatius
In der Theorie bringt also der hochwertige Beutel tatsächlich ein verringertes Risiko mit zu hohem Druck zu beatmen. Ob dies aber bei einem an sich sehr seltenen Ereignis einen 20fachen Preis rechtfertigt, muss der Kassenwart des SSD entscheiden.
Wenn man jetzt noch mit einberechnet, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Schulsanitäter das Teil überhaupt effizient einsetzen kann, wenn der unwahrscheinliche Fall denn mal eintritt, würde ich auch zum preisgünstigeren Einmalprodukt tendieren und das dadurch gesparte Geld in die Aus- und Fortbildung oder eben Materialien stecken, die deutlich treffsicherer richtig angewandt werden können.
Ich mache die ganze Materialfrage bei uns grad auch akut durch, da wir ja bei Null anfangen und muss sagen, dass es in unseren Taschen lediglich Beatmungsmasken geben wird (Masken, nicht Tücher) - halte ich für den Gebrauch im SSD für deutlich unkomplizierter und effektiver, da weniger falsch gemacht werden kann.
Mag aber sein, dass ich in der Hinsicht aus der Kategorie Spielverderber bin - ich hab mich auch gegen ein angebotenes Spineboard entschieden, weil ich der Auffassung bin, dass wir das mit dem Umlagern lieber dem RD überlassen sollten, der sowieso in 5-7 Minuten nach Alarmierung vor Ort ist
glg Caro
24.11.2013, 11:29
Man sollte allerdings auch immer die Folgekosten im Blick haben - bei einem Einmalbeutel kann man problemlos zwei anschaffen, einen für Demo/Ausbildung ... nutzen und den anderen für die Anwendung am Patientien vorhalten.
Bei einem MW-Beutel für "Teuer" wird man i.d.R. nicht mehrere anschaffen, somit entfällt die Vorhaltung eines Übungsbeutels, bei Defekt ect. hat man dann z.B. nichts. Außerdem muss man auch Aufbereitungswege ect. sehen - soweit ich hier aus Diskussionen weiß, kann Hajo auf Desinfektionsstrukturen zurückgreifen - die möglichkeiten haben andere nicht, was dann auch für Einmalmaterial spricht.
Ich kenne Einmalbeutel von Dahlhausen, Ambu und Laerdal, probleme hatte ich bislang mit keinem der Modelle - man sollte vielleicht schauen, was der RD vor Ort hat (ggf. Tausch nach nutzung), ggfl. noch, ob es sinnvoll ist, einen bestimmten Beutel wegen vorhandener Anbauteile (Verwendung mit Demandventil) zu wählen. Insgesamt macht man aber, mit welchem Modell auch immer, nichts verkehrt, außer wenn mal, wie geschehen, eine fehlerhafte Charge in Verkehr kommt.
24.11.2013, 13:23
Es ist ja schön das hier soviel geschrieben wird, ABER teilweise sind einige Beträge stark Offtopic:( Das hier zum Mark IV geraten wird ist ja toll, aber wenn man sich meinen Anfangsbeitrag vernünftig durchgelesen hat, würde man feststellen, dass der da gar nicht aufgeführt ist
Naja vielen dank an die, die anscheinend richtig gelesen haben
Kann vielleicht noch jemand etwas zum Laerdal sagen?
Zuletzt geändert von
andreas am 24.11.2013, 13:25, insgesamt 1-mal geändert.
24.11.2013, 14:39
Deine Frage ist doch beantwortet.
Alle sind gut, alle reichen aus.
Zusatzinfos findest du auch noch.
24.11.2013, 19:37
Original von andreas
Das hier zum Mark IV geraten wird ist ja toll,
Wo liest Du das denn?
24.11.2013, 21:56
@ Don Spekulatius: Ich gebe dir recht, dass in keinem Betrag explizit steht: "Ich rate dir zu..."! Jedoch wurde in vielen Beiträgen der besagte Beatmungsbeutel ausschließlich genannt...
25.11.2013, 11:14
Wir hatten beide Produkte im direkten Vergleich in der Erprobung wobei ich -da mein letzter Arbeitgeber mit den Dingern gearbeitet hat- mit dem The Bag 2 häufiger gearbeitet hab.
Der Laerdal hat meiner Meinung nach das deutlich schlechter "Feedback" Gefühl im Vergleich, dafür finde ich die Beatmungsmaske etwas besser sitzend als die Maske des Ambu Spur. Außerdem neigt die Membran bei höheren Temperaturen/erbrochenem zu verkleben (letzteres ist de facto nur bei intubierten Patienten relevant), ebenso ist kein Anschluss von Demandventilen möglich.
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