SSD-Fortbildung

Egal ob Sportveranstaltung, Schultheater, Tag der offenen Tür oder einfach nur der tägliche Ablauf im SSD. Hier könnt ihr über organisatorische Dinge plaudern.

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25.09.2009, 22:13
Original von SSDboy
Hey,

klar können sie das gezeigt / beigebracht bekommen, wie man mit einem Beatmungsbeutel reanimiert. Nur, brauchen sie dann am besten einen entsprechend ausgebildeten Ausbilder.
(...)
Nur ich finde, dass es Sachen gibt, die man in Fortbildungen bevorzugen sollte.
Bspw.: Thermische Schäden, Sportverletzungen, etc. mit der entsprechenden Behandlung dazu...


1.: Ein Ausgebildeter Ausbilder (blöde Wortkombination) sollte Voraussetzung für alle Fortbildungen sein.
2.: Naja, also ob man diese Dinge alle bevorzugen sollte, bezweifle ich. Thermische Schäden sollte man schon ein bisschen im EH-Kurs gelernt haben und auch Sportverletzungen kann man mit EH schon einigermaßen behandeln.
Die Beatmung mit Beutel hat jedoch einen wichtigen Vorteil im Gegensatz zur normalen Beatmung: Man ist verdammt gut gegen Infektionen geschützt. Somit erhöht der Beutel das Eigenschutzlevel erheblich und sollte somit nicht vernachlässigt werden.
Ich bin als Rettungsschwimmer geboren, mit Wasser gestillt und aufgezogen! Hurra!:P

leverkusen.dlrg.de
www.drk-lev.de

26.09.2009, 06:44
Es sollte immer ein profesioneller Ausbilder her...
17 Jahre | SanC | Schulsanitäter | Leiter SSD | Bereitschaft'ler | RUD A&B | RHS'ler | Ausbildung in 1 Monat folgend ... Rettungshelfer |

26.09.2009, 09:35
Wie definierst du "professionell"?
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Alex
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!"

26.09.2009, 11:46
mind. EH Ausbilder oder SanAusbilder ...
17 Jahre | SanC | Schulsanitäter | Leiter SSD | Bereitschaft'ler | RUD A&B | RHS'ler | Ausbildung in 1 Monat folgend ... Rettungshelfer |

26.09.2009, 13:29
Aber auch, wenn derjenige ein bestimmtes Konzept unterrichten darf und im Rahmen dessen z.B. die Beutelbeatmung erklären/ zeigen darf, heißt das noch nicht unbedingt, dass er bei diesem speziellen Thema auch Praxiserfahrung hat.

Kleines Beispiel: Ich habe eine Einwesung auf ein Kurskonzept, darf das also ausbilden. u.a. ist in diesem Lehrgang vorgesehen, dass die rechtlichen Grundlagen im Sanitäts- und Rettungsdienst unterrichtet werden. Klar kenne ich die entsprechenden Gesetzt und kann auch (mit entsprechender Vorbereitung) einen Vortrag darüber halten. Sobald aber spezielle Fragen kämen, wäre ich vermutlich sehr schnell am Ende meines Lateins. Deswegen ist das ein Thema, das ich gerne von anderen Dozenten unterrichten lasse, die was diesen speziellen Themenkomplex angeht mehr firm sind. Und ich würde mich trotzdem als kompetent ansehen, in einem solchen lehrgang zu unterrichten.

Genauso ist (auf EH/ SSD-Ausbilder-Niveau) die Beutelbeatmung imho ein spezielles Thema. Denn selbst in bald 10 Jahren mit vielen SanDiensten habe ich den Beutel genau ein mal benutzt. Mit Sportverletzungen oder Wundversorgung dagegen hat man laufend zu tun und damit auch Praxiserfahrung.
...meint die Bine
RS, Ausbilderin EH, SanKurs, AED und Praxisanleiterin
Studentin (Bio und Chemie auf Lehramt)

26.09.2009, 15:21
Original von Bine
Denn selbst in bald 10 Jahren mit vielen SanDiensten habe ich den Beutel genau ein mal benutzt.


Und genau das ist der springende Punkt beim Beatmungsbeutel. Eine Mund-zu-Mund/Nase-Beatmung ist technisch gesehen relativ einfach. Eine Maskenbeatmung eben nicht. Es ist ein Trugschluß, dass man diese Technik an einem Abend an einer Puppe erlernt. Diese Erkenntnis bekommen die RS/RA-Praktikanten im OP recht schnell, wenn die Sättigung immer weiter fällt und der Arzt bei der Maskenbeatmung einspringen muss. Daher ist es zwar nett, wenn einem Ersthelfer vermittelt wird, dass es hygienischer ist, einen Bewußtlosen mit einem Ambubeutel zu beatmen, aber es bringt den Patienten nicht weiter.
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

26.09.2009, 15:23
Wie Don es gerade schilderte, bringt es den Patienten nicht nur nicht weiter, sondern sein Zustand kann sich noch verschlechtern.
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26.09.2009, 15:55
Ich habe bei der Ausstattung meines SSD deshalb bewußt auf den Kauf von Beatmungsbeuteln verzichtet und auf Taschenmasken zurückgegriffen.

Immer daran denken, daß jedes Ausstattungsteil das man beschafft mindestens mal Aus- und Fortbildung nach sich zieht. Ergänzend kommt dann ggf. noch Wartung etc. dazu.
Marc, 36 Jahre
Leiter SSD, EH-Ausb.
Ausbildungsstand: Genug um eine recht lange Liste zu produzieren.

26.09.2009, 16:20
Original von Don Spekulatius
Und genau das ist der springende Punkt beim Beatmungsbeutel. Eine Mund-zu-Mund/Nase-Beatmung ist technisch gesehen relativ einfach. Eine Maskenbeatmung eben nicht.


Original von SSDBoy
Wie Don es gerade schilderte, bringt es den Patienten nicht nur nicht weiter, sondern sein Zustand kann sich noch verschlechtern.


Danke! Das ist genau das, was ich in meinem ersten Post zu dem Thema vor längerem gesagt hatte! Warum die Leute was üben lassen, von dem bekannt ist, dass es sich unter Standart-SSD-Ausbildungs-Bedingungen nicht ausreichend gut erlernen lässt, dass sie es hinterher auch ordentlich anwenden können?
Klar ist das nett, mal mit sonem Beutel zu spielen, aber das sollte ja nicht das oberste Ziel der SSD-Ausbildung sein, dass man mit netten Dingen spielt.

Setzt den SSDler realistische Ziele!

Wer von den hier mitdiskutierenden hat denn schonmal jemanden unter Realbedingungen(= Reanimation oder unter Narkose in der Klinik) bebeutelt?
...meint die Bine
RS, Ausbilderin EH, SanKurs, AED und Praxisanleiterin
Studentin (Bio und Chemie auf Lehramt)

26.09.2009, 17:51
Ich zähle mich mal zu denen, die schon real bebeutelt haben, während einer OP.
Ich hatte zwar erst etwas Probleme damit, aber nach kürzester Zeit waren diese Probleme auch passé.

Nach eurer Argumentation würde aber auch ein Beutel auf Sanitätsdiensten nichts nützen oder zum Beispiel in der Wasserrettung. Trotzdem ist dort überall ein Beutel zu finden.

Natürlich ist die Pocketmask eine nette Alternative, auch wenn man da etwas weniger Sauerstoff in der Beatmungsluft hat. Mit was man jetzt arbeitet, kommt ganz darauf an, womit man am besten arbeiten kann.
Ich persönlich würde den Beutel bevorzugen, da ich mal behaupte, damit umgehen zu können.
Ich bin als Rettungsschwimmer geboren, mit Wasser gestillt und aufgezogen! Hurra!:P

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26.09.2009, 18:05
Original von LevSani
Ich zähle mich mal zu denen, die schon real bebeutelt haben, während einer OP.
Ich hatte zwar erst etwas Probleme damit, aber nach kürzester Zeit waren diese Probleme auch passé.

Das ist das, was ich in einem anderen Thread mal als unkritische Selbsteinschätzung bezeichnet habe. Wie viele Patienten hast Du denn damit beatmet? Wie schwer war denn der Dickste? Wie viele davon hatten einen Vollbart, wie viele hatten keine Zähne mehr?

Original von LevSani eurer Argumentation würde aber auch ein Beutel auf Sanitätsdiensten nichts nützen oder zum Beispiel in der Wasserrettung. Trotzdem ist dort überall ein Beutel zu finden.

Je mehr Training Du mit der Beatmungsmaske hast, desto größer ist Dein Benefit und der des Patienten. Aber ein ausreichender Trainingslevel ist eben nicht an einem 2-stündigen Abend zu erreichen.
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

26.09.2009, 18:16
Also ich habe mehrfach in der Anästhesie als Praktikant sein dürfen und entsprechend etwas Erfahrung. Außerdem habe ich schon einige Male "draußen" beatmen dürfen/müssen. Allerdings würde ich mir nicht zutrauen zu sagen, dass ich sicher mit einem Beutel beatmen kann. Ich mache es weil ich eine gewisse Routine hab und es eben im Rettungsdienst üblicher Standart ist. So 100% sicher bin ich mir jedoch nicht wirklich. Und meine Erfahrung aus der Anästhesie ist übrigens, dass es auch Ärzte gibt, die bei komplizierten anatomischen Gegebenheiten ins Schleudern kommen (Don hatte ja ein paar mögliche Probleme bereits genannt).
Im Sanitätsdienst haben wir übrigens genau aus dem Grund neben den Beatmungsbeuteln auch auf jede Tasche eine Taschenmaske gelegt. Einfach als Alternative falls es mit Buetel nicht geht oder weniger erfahrene Kameraden Dienst haben und sich bewusst sind, dass sie diese Maßnahme nicht so gut beherrschen.

Und selbst im Rettungsdienst wird imo nicht oft genug bebeutelt um es sicher zu können. Wirklich zutrauen würde ich das nur Anästhesiepflegern, Anästhesisten und Ärzten anderer Fachrichtungen mit entsprechender Erfahrung in der Notfallmedizin.
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Alex
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!"

26.09.2009, 19:37
@ SunshineSani: Klar ist es auch fragwürdig, im SanDienst Beatmungsbeutel vorzuhalten, wenn die entsprechende Ausbildung und Übung fehlt. Wir haben das Glück auf vielen SanDiensten Leute mit RD-Erfahrung daebi zu haben, die das zumindestmal im Anästhesie-Praktikum schon üben durften. Und ja, als RDler werden wir vermutlich nie an die Sicherheit eines geübten Anästhesiepflegers herankommen, das ist mir vollkommen klar.
Allerdings gibt es ja mehr als nur schwarz und weiß.

Und neben der Schwierigkeit des Bebeutelns an sich sehe ich gerade bei jungen Helfern ein großes Problem darin, zu erkennen, wenn die Beutelbeatmung nicht klappt und darin, dann auch (ggf. vor Publikum) dazu zu stehen und den Beutel gegen die Taschenmaske zu tauschen.
...meint die Bine
RS, Ausbilderin EH, SanKurs, AED und Praxisanleiterin
Studentin (Bio und Chemie auf Lehramt)

07.11.2009, 00:36
Wir haben einmal in der Woche nachmittags die SSD-AG, da kommen dann alle sanis.

Abwechselnd wird dann entweder Material in ordnung gebracht oder eben irgendwas medizinisches geübt (schiene, beatmen, transportieren oder sonstwas)


wir (ssd-leitung) organisieren viele übungen. einmal in zwei monaten haben wir eigentlich immer eine während dem normalen unterricht.
SAN-B, SSD-Leitung, DRK Aktive Bereitschaft, SEG-B

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